Ich bin gern auf Social-Media-Plattformen unterwegs, wie die meisten von uns. Habe mir speziell für diesen Blog sogar ein eigenes Instagram-Profil erstellt und schaue mir Videos am liebsten auf Youtube an. Beruflich schreibe ich unter anderem Blogeinträge, die dann auch in sozialen Medien online gehen. Dennoch gibt es einige Trends auf modernen Kommunikationsplattformen, die ich irgendwo zwischen kurios und bedenklich einordne. Meine persönlichen Top 11 schräger Social-Media-Trends.
1. Dating- und Beziehungscoaches (m/w/d)
Ist es heutzutage schwieriger geworden als in früheren Zeiten, einen Partner zu finden? Zugegeben, das schnellere Lebenstempo im Allgemeinen und die zunehmende Flexibilität von Beziehungen (Freundschaft Plus, Situationship, Polyamorie usw.) schreien nicht unbedingt nach jahrzehntelanger Beständigkeit. Da scheint es irgendwie normal, dass man sich hin und wieder einen guten Rat von Menschen holt, die sich gut mit Beziehungen auskennen. Aber: Viele Leute, die sich „Dating- und Beziehungscoach“ nennen dürfen, denken vermutlich vor allem an sich selbst, ihr Bankkonto und ihre Instagram-Reichweite. Was man vor allem dann bemerkt, wenn man sich mal wirklich auf deren Websites genauer umschaut.
Weiterhin ist die Berufsbezeichnung „Coach“ nicht geschützt – es lohnt sich daher, bei der Qualifikation genau hinzusehen und im Zweifel nachzufragen. Bei manchen Vertreterinnen und Vertretern dieser illustren Truppe merkt man allerdings in Sekunden, dass sie einfach nur in einer Fantasiewelt leben (s. Video von Rezo) und auf TikTok schlicht nicht richtig ticken. Hin und wieder lassen sich bei sogenannten „Männlichkeitscoaches“, die gleichzeitig zum Thema Dating und Sexualität beraten, Denkmuster und Methoden der zweifelhaften Incel-Bewegung sowie höchst umstrittener Pick-Up-Artists erkennen. Vieles davon fällt dann in die Kategorie: Nicht nachmachen, wenn ihr euch nicht komplett zum Deppen machen oder im Knast statt bei eurer Traumfrau landen wollt!
2. „Alphamänner“, „gesunde Männlichkeit“ und Energien mit sozialem Geschlecht
A propos Dating und Beziehungen … Nach Meinung diverser Datingcoaches und Influencer auf Social Media läuft’s bei vielen Menschen in der Liebe nicht (mehr), weil sie energetisch nicht ihrer inneren Bestimmung als Frau oder Mann folgen. Und irgendetwas dazwischen gibt es sowieso nicht. LGBTQ+? Trennung von sozialem und biologischem Geschlecht? Come on, das ist sowas von 2010er … da geht man doch lieber direkt in die 1960er Jahre zurück, wo die Welt noch in Ordnung war. Eine Welt, in der Frauen noch glücklich und vollkommen finanziell abhängig jede Woche ihr „Haushaltsgeld“ und „Taschengeld“ bekamen und sich vollkommen ihrer femininen Energie hingegeben haben. Während die Männer sich in ihrer vollen maskulinen Energiesphäre entfalten, ihre Familie vor Säbelzahntigern beschützen und Mammuts jagen durften … Ups, Moment, das war ja noch ein paar Millionen Jahre davor.
Aber tatsächlich spielt ein gewisser Biologismus mit Verweis auf die Evolution von Männchen und Weibchen auch 2023 noch eine Rolle, wenn es um das höchst spirituell gefärbte Konzept von „maskuliner und femininer Energie“ geht. Sowie um den „Wert“ eines Partners (m/w/d), der je nach Energieausprägung steigt oder sinkt. Finger hoch, wer in Sozialwissenschaften oder Ethik noch gelernt hat, dass kein Mensch wertvoller ist als der andere? Aber bevor ich hier die kulturwissenschaftliche Kettensäge auspacke und komplett den Rahmen sprenge … klickt euch einfach durch die Beispiellinks im Text! Manche „Alphamänner“ – siehe Rezo-Video – haben übrigens eindeutig ihren Job im „Rudel“ verfehlt und wirken eher wie „Omega-Idioten“. Sorry guys, truth hurts!
3. Gesundheits- und Fitnesscoaches (m/w/d)
Bleiben wir noch einen Moment in der Kategorie „Coaching-Highlights of Instagram“, Unterkategorie "Gesundheit und Fitness". Auch hier sind viele selbsternannte Coaches und Influencer leider nicht die hellsten Kerzen im Leuchter und arbeiten mit Methoden, die so unwissenschaftlich daherkommen, dass man blinzelt und sich wundert. Übergewicht? Ach, spritz dir ein Diabetesmedikament oder probiere Wunderdiät Nummer 101.456… Wird deinem Körper und deinem Stoffwechsel schon nicht schaden, dafür wirst du endlich wieder glücklich und selbstbewusst.
Hand drauf – oder die 10.000 Euro Kursgebühr zurück, insofern die nicht schon auf irgendeinem geheimen Konto in einer Steueroase gebunkert wurden. Krebs? Ach Quatsch, da braucht doch niemand eine Tumoroperation oder Chemotherapie … Ehrlich, das ergibt nur unnötige Risiken und dir fallen die Haare raus. Probier lieber diese rein pflanzlichen Pillen mit DEM Entgiftungsbooster schlechthin. Erwiesen durch medizinische Studien, die natürlich frei erfunden oder mit Schmiergeld gefälscht wurden. Psychotherapie bei Depressionen? Ist total überflüssig – ein wenig Energiemeditation, um deinen Geist wieder in Balance zu bringen reicht.
Am besten nimmst du noch diesen rein pflanzlichen Stimmungsaufheller mit bewusstseinserweiternden Substanzen zu dir. Dann ist wieder alles tutti, ehrlich! Natürlich gibt es auch seriöse, hilfreiche Coachings rund um den Bereich „Fitness, Ernährung und Gesundheit“ im World Wide Web. Manche „Experten“ ziehen einem aber auch hier vorzugsweise das Geld aus der Tasche und ihre Therapieansätze bewegen sich auf einer Skala zwischen 0 und -100 – nämlich von nutzlos bis gemeingefährlich. Ein recht prominenter, wenn auch eher „harmloser“ Fall von Coachingabzocke ist hier der Abnehmcoach Jasper Caven.
4. Tradwives und Stay-at-home-Girlfriends (SAHG)
Ein gutes Finanzcoaching – zum Beispiel über die Finanzexpert*innen von Madame Moneypenny – wünsche ich hingegen vor allem den Frauen, die auf Instagram und TikTok eine Zeitreise zurück in die 1960er Jahre wagen und und sich als „Tradwife“ oder „Stay-at-home-Girlfriend“ inszenieren. Bitte versteht mich nicht falsch – ich habe im „echten Leben“ wirklich Respekt vor all denjenigen, die freiwillig jegliche eigenen beruflichen und finanziellen Ziele hinter sich lassen, um sich vorrangig dem Familienleben zu widmen. Mädels, ihr habt ein Urvertrauen in eure Beziehungen und die Welt, um das ich euch beneide. Mir wäre dieses Lebensmodell - gerade in Hinblick auf eine hohe Scheidungsrate, Inflation, einer Welt voller Krisen und Altersarmut – schlicht zu riskant. Und glücklich machen würde es mich auch nicht, aber das ist selbstverständlich eine persönliche Entscheidung.
Es gibt bei dieser Gruppe von Influencern und Influencerinnen nur zwei Dinge, die mich irritieren. Erstens: Eine nostalgische Rückkehr in die 1950er und 1960er Jahre blendet viele Dinge aus, die erwähnenswert wären. Zum Beispiel die Tatsachen, dass Vergewaltigung in der Ehe lange nicht strafbar war, ein Mann jederzeit über die (Nicht-)Berufstätigkeit seiner Ehefrau entscheiden durfte, Frauen am Steuer als „unfähig“ galten und Frauen, die wirklich zu Recht wütend und frustriert waren, gern als „hysterisch“ abgestempelt wurden. Es ist okay, traditionelle Lebensmodelle zu leben – aber gefährlich, die „dunkle Seite“ unter den Teppich zu kehren und alles in rosaroten Glitzer zu hüllen.Vielleicht fragt ihr einfach mal eure Omas, wie das Leben als Hausfrau in früheren Jahrzehnten WIRKLICH war.
Zweitens bekommt man den Eindruck, dass das „Glamourleben“ vieler Tradwives und SAHG natürlich inszeniert ist, um Follower und Werbepartnerschaften zu gewinnen. Immerhin gibt es so ein wenig Eigeneinkommen. Der Fairness halber ist zu erwähnen,dass es natürlich auch Hausmänner und „Stay-at-home-Boyfriends“ auf sozialen Medien gibt. Egal ob Mann, Frau oder irgendwas dazwischen: Jeder, der sich für ein Leben als Hausmann oder Hausfrau entscheidet, sollte sich vorher anwaltlich gut beraten lassen und mit dem Partner einen Ehevertrag aufsetzen, der nicht im Fall von Scheidung, Tod oder Krankheit extreme Nachteile nach sich zieht. Das ist verdammt unromantisch, aber Fakt.
5. Girlbosses und Hustle-Kultur
Wo ein Extrem sich ausbreitet, ist das andere nicht weit. So wie es eben Winter und Sommer, Hitze und Kälte, Tag und Nacht, Sonne und Mond, Feuer und Wasser gibt. Wenn also nicht die traditionelle Hausfrauenrolle (oder Hausmannrolle) einnehmen und „dem Stamm dienen“, doch lieber schuften und Überstunden schieben, bis der Arzt kommt? Vielleicht kann man sich diese ganze lästige Fleißarbeit, den öden Büroalltag mit all seinen unliebsamen Pflichten, die Startschwierigkeiten zum Berufseinstieg und die Anpassung an andere Mitarbeiter und Vorgesetzte auch einfach sparen? Warum nicht gleich ein eigenes Unternehmen gründen und als Chefin (alias Girlboss) durchstarten? Sicher gibt es da draußen viele erfolgreiche Gründer und Unternehmerinnen und Menschen, die sich gerne für den Job „reinhängen“. Doch egal, welchen Weg man einschlägt: Hin und wieder ein Gesundheitscheck, eine Überprüfung eigener Ansprüche und ein gut ausgearbeiteter Businessplan können nie schaden. Denn nichts ist im „echten Leben“ so schillernd und einfach, wie Menschen es in ihren Social-Media-Kanälen vorzeigen.
6. Lucky Girls
„Ich habe immer Glück, bekomme immer, was ich will. Alles, was ich mir wünsche ist erreichbar und kommt zu mir.“ Ein Zitat aus Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“? Nein, eine typische Lucky-Girl-Affirmation. Die Theorie dahinter: Du bist, was du glaubst. Wenn du viel Geld auf dem Konto haben willst, hast du es. Wünschst du dir einen ganz bestimmten Partner an deiner Seite, bekommst du ihn. Du willst einen Traumjob, der perfekt zu dir passt? Sicher wartet der passende Recruiter direkt hinter der nächsten Straßenecke und drückt dir eine Visitenkarte in die Hand. Alles ist möglich – du musst nur fest genug daran glauben.
Mal ehrlich, bei solchen sonnigen Aussichten MUSS man doch breit grinsend durch die Welt laufen und jedem erzählen, wie viel Glück man doch im Leben hat, oder? Die Gefahr dabei: Wer sich allein auf sein Glück verlässt, kann von diesem auch verlassen werden. Auch wenn es den einen oder anderen glücklichen Zufall geben mag – toxische Positivität blendet vieles Bedenkenswerte aus und lässt Menschen vergessen, dass sie auch selbst für ihr eigenes Leben mitverantwortlich sind. Das ist manchmal hart und nervig, außerdem mit gelegentlichen Misserfolgen, unliebsamen Erkenntnissen und Aufgaben verbunden. Aber wie sagte schon Oma immer: „Von nichts kommt nichts!“. Wer einen Traum hat, hat nämlich umso mehr Motivation, zu dessen Erfüllung beizutragen.
7. Sad Girls
Also zum Teufel mit dem Dauergrinsen und diesem überzogenen Optimismus? Ein ernstes, trauriges Gesicht zeugt wenigstens von authentischen Gefühlen und einem sensiblen Charakter in einer abgestumpften Welt? Die „Sad Girl“- Bewegung sollte ursprünglich über soziale Medien ein Forum für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Ängsten und Depressionen schaffen. Eben darauf aufmerksam machen, dass psychische Probleme nicht unter den Teppich gekehrt werden sollten. Als Gegenstück der „Lucky Girl“-Bewegung trifft nun jedoch auch die „Sad Girls“ der Bumerang ihrer eigenen medialen Präsenz. Durch manche Influencerinnen, die aus rein ästhetischen oder Popularitätsgründen ihre „mediale Blase“ aus Tränen, traurigen Texten und melancholischer Musik aufrecht erhalten, verliert auch dieser Trend an Glaubwürdigkeit. Das ist umso schmerzhafter für alle „echten“ Mental-Health-Aktivistinnen und Aktivisten, weil das Thema nach wie vor große Aufmerksamkeit verdient.
8. Wine Moms und Day Drinking
„They whine, I wine!“ - das klingt nach einem knackigen Werbespruch, spiegelt aber die Lebenseinstellung vieler Mütter in sozialen Netzwerken wieder. „Kein Bier vor Vier – von Wein hat niemand etwas gesagt!“, lautet ein anderer typischer „Wine Mom“-Spruch. Hat man früher über Bauarbeiter gelästert und es zu Recht verurteilt, wenn während der Arbeitszeit Bierkisten geleert wurden, scheint regelmäßiges Trinken im Alltag für Mütter wieder salonfähig geworden zu sein. Ich sehe ja ein, dass man an einem stressigen Tag etwas sucht, womit man seine Laune heben und von negativen Gedanken abschalten kann. Mental load is real, wie die aktuelle Vermächtnisstudie mal wieder eindrucksvoll beweist.
Eines gibt mir in Sachen „Day Drinking“ allerdings zu denken: Haben wir uns in den letzten Jahrzehnten in Sachen Mehrbelastung von Müttern in der Gesellschaft wirklich so wenig weiterentwickelt? Denn bei all den Facebook-Memes und Instagram-Storys mit heimlich getrunkenem Wein aus gigantischen Thermobechern komme ich gedanklich nicht an der uralten „Frauengold“-Werbung vorbei. Klar, „kein Alkohol ist auch keine Lösung“, würden nun die Toten Hosen gröhlen … Aber sollte man nicht endlich mal das Problem an der Wurzel packen, anstatt immer neues „Opium fürs Volk“ zu suchen? Der Opiumvergleich ist übrigens passend, denn Alkohol ist aktuellen Studium zufolge immer noch die legale Volksdroge Nummer 1 – mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
9. That Girl
Es geht natürlich auch ganz anders, um erneut den Sprung in ein anderes Extrem zu wagen – nämlich in die Tiktok-Bubble unter dem Hashtag #thatgirl. Anstatt tagsüber Alkohol zu konsumieren.stehen Fitness, Wellness und Gesundheit bei diesen Influencerinnen (oder auch #thatboy- Influencern) hoch im Kurs. Das oberste Ziel: Von morgens bis abends eine endlose To-Do-Liste durchziehen, um möglichst fit, schön und erfolgreich in einen weiteren Tag mit der gleichen eng getakteten Routine zu starten. Wieso wird das so gehyped, wird sich mancher fragen – das mache ich als Elternteil oder Arbeitnehmer doch jeden Tag.
Es ist sicher auch hier der Glamourfaktor, mit dem ein knochenhartes Pensum vom Aufstehen über den Morgensport und eine strikte Skincare-Routine bis hin zum Ausfüllen des Dankbarkeitstagebuchs als Garant für ein glückliches, erfolgreiches Leben präsentiert wird. „That Girl“ sein ist nichts für Weicheier – allerdings kann bestimmt auf einem anderen Level auch der Pfleger im Schichtdienst oder die Kassiererin in der Frühschicht eines Supermarktes hier locker mithalten. Nur eben mit weniger Wellness, Achtsamkeit und medialer Aufmerksamkeit. Tatsächlich hat eine Moderatorin des Youtube-Formats „Puls“ einen aufschlussreichen Selbstversuch gestartet, wie es sich anfühlt, eine dieser „Superfrauen“ zu sein.Für mich persönlich ist das übrigens nichts – Job, Kinder und normaler Alltagswahnsinn sind für mich vollkommen ausreichend als Beschäftigung.
10. Pick-me-Girls
Um einen Moment bei den „Superfrauen“ zu bleiben, gibt es natürlich auch andere Wege, um aus der Masse der Durchschnittlichkeit herauszustechen. Denn wer will schon „wie die anderen Mädchen“ sein? Diejenigen, die unter dem #pickme -Hashtag unterwegs sind, jedenfalls nicht. Sie präsentieren sich in ihren Reels und Texten als besonders belesen, rational, loyal, fair, achtsam, tiefgründig und analytisch und lehnen somit nach außen hin alles ab, was man irgendwie mit „toxischer Weiblichkeit“ oder auch „femininer Energie“ in Verbindung bringen könnte. Die Ironie dahinter: Indem sie sich so offensichtlich von allen „gewöhnlichen“ Frauen abgrenzen wollen, tun sie das, was als „typisch weiblich“ gilt – nämlich in einer Tour über ihre Geschlechtsgenossinnen lästern. Dabei hätte man gerade von analytischen, tiefgründig denkenden Personen mit hohen moralischen Standards wirklich mehr erwartet.
11. Momfluencerinnen und Dadfluencer
Kindererziehung und Familienleben sind zentrale Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und finden längst nicht mehr nur hinter verschlossenen Türen statt. Man spricht offen und schamlos über kindliche und elterliche Wutanfälle, Lernschwierigkeiten und unterschiedliche Rollenmodelle innerhalb dieser meist kleinen Gemeinschaft von Menschen, auch auf Social Media. Und ja, das ist gut und richtig. Denn nur so kann eine offene Diskussion über derart wichtige Themen entstehen – private life is political. Warum dieser Punkt dennoch auf der Liste fragwürdiger Social-Media-Trends landet? Das liegt sicher nicht an der Mehrheit der Beiträge, die man während des Doomscrolling auf Instagram findet, sondern an besonders „harten Fällen“ von Eltern, die ihre Kinder mit teils sehr intimen Inhalten offenkundig kommerziell „vermarkten“. Ein Beispiel: Wäre es euch nicht peinlich, wenn die Wohnzimmerwand in eurem Elternhaus voll mit Bildern hinge, die euch nackt auf dem Töpfchen zeigen? Beim Baden im Planschbecken? Oder weinend bei einem Wutanfall als Kleinkind?
Und nun stellt euch vor, diese Bilder gehen um die Welt und jeder kann sie anklicken und sie nutzen, wie er oder sie will? Neben Datenschutzaspekten bleibt bei Kinderbildern im Netz auch immer die Gefahr, dass diese in die Hände von Pädophilen fallen und u.a. auf Pornoseiten im Darknet landen. Werden Videos oder Bilder von Kindern und Jugendlichen offensichtlich in kommerziellem Interesse für Content benutzt, „arbeiten“ Kinder indirekt mit und es sind gesetzliche Rahmenbedingungen einzuhalten. Es gibt also viele gute Gründe, auch als Momfluencerin oder Dadfluencer verantwortungsvoll mit der Privatsphäre und den grundlegenden Bürgerrechten der eigenen Kinder umzugehen. Deshalb gilt bei Reels und sehr persönlichen Informationen über Kinder: Weniger ist mehr! Einige Worst-Case-Beispiele findet ihr in Rezos Youtube-Kanal.
Welche Trends auf Instagram. TikTok, Youtube und Co sind euch in letzter Zeit besonders sauer aufgestoßen oder haben euch erstaunt oder verwirrt? Eventuell gibt das genug Input für eine Fortsetzung dieses Beitrags :).
Eure Cat
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